Otto John

deutscher Jurist; Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz 1951-1954; ab 1938 in der Widerstandsbewegung aktiv; umstrittener Aufenthalt in der DDR 1954-1955, verurteilt wegen Landesverräterischer Konspiration, 1958 begnadigt; versuchte über Jahrzehnte ohne Erfolg seine Rehabiliterung; Veröffentl. u. a.: "Zweimal kam ich heim. Vom Verschwörer zum Schützer der Verfassung" (Autobiographie)

* 19. März 1909 Marburg/Lahn

† 26. März 1997 Innsbruck (Österreich)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 18/1997

vom 29. April 1997 (hr)

Herkunft

Otto John wurde 1909 als Sohn eines Beamten in Marburg geboren.

Ausbildung

Er verbrachte seine Schulzeit in Wiesbaden und studierte wie auch sein Bruder Hans in Frankfurt am Main Rechtswissenschaften. Nach der Ersten juristischen Staatsprüfung 1934 promovierte er 1935 an der Universität Marburg bei Hans-Otto de Boor.

Wirken

Im Widerstand gegen Hitler

Im Widerstand gegen HitlerNach kurzer Zeit als Referendar und Assessor im Justizdienst wechselte J. 1937 als Syndikus zur Deutschen Lufthansa und behielt diese Position bis zu seiner Flucht 1944. Über seinen Vorgesetzten Klaus Bonhoeffer, den Bruder des Theologen Dietrich Bonhoeffer, kamen er und sein Bruder schon früh in Verbindung mit dem Widerstand gegen Hitler, an dem er ab 1938 mit großer Intensität beteiligt war. In ständigem Kontakt mit dem Chef des militärischen Geheimdienstes der Wehrmacht, Admiral ...